Raus mit dem Wurm

Eine Aufgabe war für mich die Pferde zu entwurmen. Im letzten Jahr, während meiner Auszeit auf Koiimasis, habe ich das schon einmal zusammen mit Immanuel gemacht und das klappte auch ganz gut. Das entwurmen macht man hier mittels Injektion, die Pferde müssen also kurz still halten und den Piekser über sich ergehen lassen. Wie bei uns Menschen, gibt es auch bei den Pferden Exemplare die weinen und einem am liebsten in die Tasche krauchen wollen, andere die dem ganzen keine Beachtung schenken und wieder andere die zitternd und angespannt ausharren.
Zum Einen mussten die Reitpferde plus noch eine Hand voll Halbwilde, welche gerade in der Ausbildung sind, "geimpft" werden und zum Anderen waren das Pferde welche sich auf der grossen Fläche befinden, ich würde mal schätzen das wir hier von etwa 4000ha sprechen.


Es dauerte etwa einen halben Tag bis wir die Pferde von der grossen Fläche zusammengetrieben hatten. Dazu mussten wir doch tatsächlich bis an die Grenze zur nächsten Farm (Kanaan) reiten. Die meisten Pferde halten sich momentan in den Bergen bzw. am Rande der Berge auf, weil sie dort noch das meiste Futter fanden.
Im Galopp ging es über die weite Fläche und immer wieder musste ich Lächeln... ein unbeschreibliches Gefühl, was jedem Reiter das Herz höher schlagen lässt. "Blueprint", auf dessen Rücken ich mich befand, hat einen immensen Vorwärtsdrang den es gilt zu bändigen, aber in Anbetracht der langen Strecke wurde auch er etwas entspannter und es machte einfach nur Spass.



Im Kraal angekommen, blieb Zeit um die wunderschönen, ausdrucksstarken Tiere zu bewundern. Ein herrlicher Anblick.
Nach unserer verdienten Mittagspause ging es mit der Wurmkur bewaffnet frisch and Werk. Die Herde bestand aus 42 Pferden, etwa 10 Stuten und der Rest Wallache - und eben diese mussten entwurmt werden. Viel Arbeit lag vor uns, zumal der Grossteil schon sehr lange keinen Menschen zu Gesicht bekommen hat, da sind wir wieder bei den Ausserirdischen. Aber es gab auch alte Bekannte wie z.B. "Gaucho" und "America".
Nachdem die Stuten aussortiert und wieder raus gelassen wurden, fingen Immanuel und Ashley nach und nach die Wallache ein, während ich die Injektionen vorbereitete und verabreichte. Das ging bei den meisten mit etwas Geduld auch gut, obschon die meisten von den Tieren doch sehr angespannt war, so blieb es auch nicht aus, dass wir zur Seite springen oder die Spritze mehrmals ansetzen mussten.
Innerhalb von wenigen Tagen haben wir rund 50 Pferde zusammen getrieben und entwurmt. Es war eine staubige, anstrengende Angelegenheit, aber auch notwendig und Wulff war am Ende doch sehr überrascht, dass wir so viele Pferde entwurmt haben.
Die Zusammenarbeit mit Immanuel und Ashley hat super funktioniert und jeder wusste was er zu tun hat. Besser kannst nicht laufen!